Site Management: Eine persönliche Reflexion der Zusammenarbeit

Marion Schreier July 3, 2020

Site Management – Die „kritische Infrastruktur“ für Industriestandorte

Seit einigen Jahren ist ein BBH Tätigkeitsschwerpunkt die Unterstützung von Site Management Einheiten. Dabei unterstützen wir Standortleiter bei der strategischen Ausrichtung und Aufstellung ebenso wie beispielsweise die Energieversorgung, Kläranlage, Arbeitssicherheit, zentrale Fach- und Technikbereiche, Werkfeuerwehren und Werkärzte, bei der Umsetzung der businessorientierten Ausrichtung im Alltag.

In der aktuellen Zeit würde man sagen, wir begleiten die „systemrelevanten Einheiten“ an Produktionsstandorten. Von unseren bisherigen Erfahrungen möchten wir in diesem Artikel berichten. Unter anderem über die Erfolgsfaktoren und Ergebnisse, aber auch darüber, wie wir die Zusammenarbeit erlebt haben.

Das Dilemma der Zentralfunktionen wie Site Management

In jedem Fall haben wir hochkompetente und hochengagierte Mitarbeiter und Führungskräfte kennengelernt, die sich mit ihrer Tätigkeit, zum Beispiel als Verantwortliche für die Energie- und Medienversorgung, als Feuerwehrmann oder als Zuständige für den Umweltschutz oder die Entsorgung am Standort, stark identifizieren.

Was aber für die meisten als unzufriedenstellend wahrgenommen wurde, ist die Wertschätzung ihrer Leistungen für den Standort. Sind sie doch diejenigen, die alles am Laufen halten, die „Business Continuity“ und „Gesetzeskonformität“ sichern und ihr Möglichstes dafür tun, den Produktionsstandort so wettbewerbsfähig wie möglich zu gestalten. Aber eben nur im Hintergrund – genauso wie die Kassiererinnen, Krankenpfleger oder Polizisten unserer Gesellschaft. Solange alles läuft, fällt kaum auf, welch immensen Wertschöpfungsbeitrag diese Einheiten erbringen. Und wenn etwas nicht läuft, dann gibt es einen großen Aufschrei, Eskalationen und Schuldzuweisungen.

Was die Business Einheiten immer wieder reklamieren, ist fehlendes unternehmerisches Denken, Verständnis für die Geschäftseinheiten und deren Alltag sowie mangelnde Flexibilität und Lösungsorientierung.

Übergreifendes Zusammenspiel und Mindset als Erfolgsfaktor

Auf beiden Seiten ein Mindset-Thema also. Naja, und dass die Zentral-/Standort-Funktionen zu viel kosten oder, andersherum, zu wenig Ressourcen/Budget haben. Aber sogar das ist häufig im weitesten Sinne ein Mindset-Thema, weil der Wertschöpfungsbeitrag und die Opportunitätskosten nicht vollständig transparent oder Angebot und Bedarfe am Standort nicht abgestimmt sind.

Die einen fühlen sich nicht ausreichend wertgeschätzt, die anderen nicht ausreichend unterstützt. Was wir guten Gewissens sehr plakativ behaupten können: An der Expertise, den Kompetenzen sowie den Strukturen und Prozessen liegt es in den allerwenigsten Fällen. An der ein oder anderen Stelle kann man daran etwas optimieren, aber das wird keinen durchschlagenden Erfolg haben, wenn sich am übergreifenden Zusammenspiel und dem kollektiven Mindset nichts ändert.

People-Driven plus Content-driven Change

Entscheidend für den Erfolg waren aber nicht die inhaltlichen Themen, sondern wie immer das WIE, das die typische BBH Herangehensweise ausmacht:

  • Gemeinsame Grundlage durch Partizipation: Im ersten Schritt wurde ein gemeinsames Verständnis über die Ausgangssituation und Zielsetzung geschaffen, bevor dann im gemeinsamen Geist an bestimmten Themenstellungen gearbeitet wurde.
  • Übergreifende Initiative und kollektive Verantwortung: Dabei wurden von Beginn an bei allen Themen und Fragestellungen Führungskräfte und Mitarbeiter sowohl aus den Site Management Einheiten als auch deren Stakeholder eingebunden.
  • Schlüsselspieler als Treiber der Veränderung: Die strategische, organisatorische und zwischenmenschliche Weiterentwicklung wurde von Innen getrieben – kein Beratungs- oder Management-Projekt, sondern jeder Einzelne und insbesondere die Führungskräfte waren das Gesicht und die Treiber der Veränderung.
  • Neues Erleben im Alltag: Im Zuge von strategischen und organisatorischen Veränderungen wurde die Zusammenarbeit intern und mit den Partnern neu ausgerichtet. Es wurden neue Interaktionsformate geschaffen, neue Beziehungen aufgebaut und neue Routinen entwickelt.

Mess- und spürbare Ergebnisse für unsere Kunden und auch für uns als BBH

In diesem Geiste an inhaltlichen Themen der Veränderung zu arbeiten, ist aus unserer Sicht die beste Teambuilding-Maßnahme: Man schafft neue Begegnungen, ein neues Verständnis untereinander und hat am Ende gemeinsame Erfolgserlebnisse. Das schafft Vertrauen und Spitzenleistung füreinander und für die Kunden…

…und war sogar messbar:

Häufig ist das „Ergebnis“ unserer Arbeit eher eine Wahrnehmung und ein Gefühl unserer Kunden, dass sich vieles verbessert hat. So deutliche messbare Ergebnisse in drei Dimensionen schwarz auf weiß sind für uns als Berater für „people-driven change“ deshalb besonders schön. Noch schöner, wenn wir diese Ergebnisse mit sehr viel Wertschätzung, Stolz und Dankbarkeit von unseren Kunden widergespiegelt bekommen. Auch das ist eine Besonderheit der Zusammenarbeit mit Site Management Einheiten gewesen: Eine äußert wertschätzende, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Vielen Dank dafür!