Führungskräfteentwicklung und Change Management in der Produktion

Ben Heigert September 19, 2019

Dem Fachkräftemangel durch eine hohe Führungs- und Managementqualität begegnen – auch auf operativer Ebene!

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Unternehmen den Fachkräftemangel als größtes Risiko für die deutsche Wirtschaft betrachten. Gerade die Firstline-Manager, also die „unterste Führungsebene“, erreichen die meisten Fachkräfte. Sie sorgen für das Erleben im Alltag und damit für das Mitarbeiterengagement, die Bindung von guten Fachkräften und deren Produktivität. Der Bedeutung der Führungsqualität auf dieser Ebene wird in vielen Unternehmen zu wenig Bedeutung beigemessen und den „First Line“ Führungskräften zu wenig zugetraut. Und das, obwohl die Führungsaufgabe in der ersten Reihe alles andere als einfach und viel mehr ist als nur die Arbeit im Verantwortungsbereich zu organisieren. Darüber hinaus gehört zu dieser speziellen Führungsaufgabe:

  • Coachen und Entwickeln von Mitarbeitern
  • Bindung und Motivation von qualifizierten, am Arbeitsmarkt stark nachgefragten Fachkräften
  • Lösung zwischenmenschlicher und teilweise interkultureller Konflikte
  • Vertreten und Umsetzen von Management-Entscheidungen und Strategien, die häufig für die Mitarbeiterebene nur schwer nachvollziehbar sind

Um dieser Führungsaufgabe gerecht zu werden, bedarf es einer hohen sozialen Kompetenz, Durchsetzungskraft, Veränderungsbereitschaft und den Willen, andere Menschen zu bewegen und zu entwickeln. Zu einem gewissen Grad ist jedoch auch strategisches Denken gefragt: Wie kann ich mein Team weiterentwickeln? Was bedeuten bestimmte Veränderungen im Gesamtunternehmen? Was bedeutet die Unternehmensstrategie für meinen Verantwortungsbereich? Kann man an die Firstline-Manager tatsächlich diese Erwartungen richten? – Ja, und dann werden sie überrascht sein, welche Potenziale diese vermeintlich „einfacheren“ Führungskräfte entwickeln.

Projektansatz: Führungskräfteentwicklung und Change Begleitung mit Alltagsbezug

Ein bewährter Ansatz zur Verbesserung der Führungs- und Managementqualität sind Trainings. Obwohl wir eigentlich keine Fans von off-the-job-Entwicklungsmaßnahmen sind, haben wir ein Führungskräfteentwicklungsprogramm für einen deutschen Maschinenbaukonzern aufgesetzt, das genau auf die Zielgruppe der Firstline-Manager zugeschnitten war und trotz des off-the-job-Charakters unserem Anspruch an Nachhaltigkeit und Alltagsbezug gerecht wird.

Der Alltagsbezug lag uns dabei besonders am Herzen, mit dem Anspruch, Veränderungen im Alltag zu bewirken. Dies stellten wir durch die individuelle Vorbereitung in Form von Vorgesprächen mit Teilnehmern und deren Vorgesetzten sicher, sodass wir die Inhalte auf die spezifischen Herausforderungen maßschneidern konnten. Zwischen den einzelnen Modulen sollten die Teilnehmer das gelernte „Handwerkszeug“ auf ihre persönliche Führungssituation übertragen und dies der Gruppe vorstellen. Anstelle von theoretischen Rollenspielen wurden so die persönlichen Herausforderungen „aus dem echten Leben“ im Rahmen von kleinen Coachingsessions besprochen. Zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Gesamtorganisation wurden auch die Vorgesetzten der nächsten beiden Ebenen in Form von Feedbackrunden zwischen den einzelnen Modulen mit einbezogen.

Ergebnisse der Change Begleitung durch BBH

Die Rückmeldungen von den Vorgesetzten in diesen Feedbackrunden haben sogar uns überrascht.

Eine Besonderheit dieses Programms war außerdem die standort- und spartenübergreifende Organisation, sodass sich die Teilnehmer bei den Workshops übergreifend auszutauschen und von Best Practices „der anderen“ lernen konnten. Die Teilnehmer hatten, neben dem Lerneffekt, sehr viel Spaß und empfanden es als echte Wertschätzung, dass ihre Vorgesetzten sie daran teilnehmen ließen.